Montag, 4. Oktober 2010

Ich habe fertig...

Nach einer - aus meiner Warte gesehenen - fast perfekten Saison 2009 hab ich bereits im letzten Herbst angekündigt, sportlich etwas kürzer zu treten, was sich in einer Trainingshalbierung und entsprechender Trägheit bergauf niedergeschlagen hat, bei den Zeitfahren hab ich recht überraschend noch gut mithalten können, sonst hätte ich wohl den Paarzeitfahrmeistertitel mit meinem Freund Dieter nicht verteidigen können.

Allerdings musste ich feststellen, dass mir die trotzdem eingefahrenen Erfolge nahezu keine Befriedigung mehr verschafft haben, zumal ich die in der Vergangenheit gesetzten Ziele immer wieder erreichen konnte. Diese Ziele noch weiter nach oben zu schrauben wäre eher vermessen als realistisch gewesen, eine weitere Leistungssteigerung wäre nur mit einem unverhältnismäßigen Mehraufwand oder für mich indiskutablen anderen "Leistungsbeschleunigern" möglich gewesen. Zudem heißt Stillstand für mich Rückschritt, sich die ganze Tortur "nur" zur Wiederholung bereits erreichter Erfolge auf sich zu nehmen ist für mich kein Thema.
Ein familiär aufreibendes Jahr und fünf teils schwere Stürze waren der Motivation auch nicht gerade zuträglich (offensichtlich hatte auch mein Hirn ein Motivationsloch, denn so oft bin ich in all den Jahren davor nicht auf der Nase gelegen).

Der letzte Sargnagel für meine sportliche Laufbahn: Ein Traumurlaub mit meiner Familie!!!

In den letzten Jahren habe ich sehr viel Zeit und Energie in diesem Umfeld investiert und während dessen viele Rennen mit Scheuklappen absolviert. Deshalb zwang ich mich heuer ganz bewusst (soweit das überhaupt möglich ist) Rennergebnisse, Leistungsentwicklungen und ähnliches möglichst objektiv und mit meiner - aus den vergangenen Jahren resultierenden - Erfahrung zu bewerten. Den Schluss, den ich zusammenfassend ziehe, ist ganz einfach: Ich will mich klar von dieser Szenerie abgrenzen! (ganz beabsichtigt führe ich diesen Gedanken nicht weiter aus, will jedem Leser seinen eigenen Interpretationsspielraum zugestehen) Trotzdem möchte ich alle ehrlichen Sportler motivieren und kann versichern, dass sich mit Konsequenz und harter Arbeit viele Erfolge feiern lassen, meine derzeit negative Einstellung ist wahrscheinlich ohnehin meinem sportlichen Burnout zuzuschreiben. Ohne Sport wäre ich nicht jener Mensch, der ich heute bin und hätte viele Freunde und interessante Individuen nicht kennen gelernt. Deshalb empfehle ich trotz teils fragwürdiger Rahmenbedingungen jedem, seine Persönlichkeit in sportlichem Umfeld zu formen und seine eigenen Grenzerfahrungen zu machen.

Aufgrund der oben angeführten, sowie vieler weiterer Gedanken, der Tatsache, dass mir mit 36 Jahren auch schon ein paar graue Haare gewachsen sind und dem Umstand, dass ich nach über 25 Jahren Wettkampfsport nur mehr müde und ausgebrannt bin, beende ich meine Wettkampflaufbahn und freue mich auf die Veränderungen eines neuen Lebensabschnittes!

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das nicht heißen, dass ich nie mehr bei einem Rennen auftauche, jedoch mit veränderter Zielsetzung: Meine Ausdauerleistung weiter zu steigern, um als Letzter von irgendeiner Alm ins Tal zu steuern, nicht als erster oben anzukommen.

Abschließend möchte ich mich neben meiner Familie bei allen Sponsoren, Gönnern, Freunden und sonstigen Unterstützern bedanken, die so meine sportlichen Erfolge der letzten Jahre erst möglich gemacht haben!

Wie ich meinen Blog weiter handhabe, wird sich zeigen...



Da sind schon einige Jahre ins Land gegangen...auf Wiedersehen!
 
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