Montag, 28. September 2009

Tage wie dieser...

Kurz vor dem Ziel, da hat's schon richtig wehgetan!

Nachdem ich gestern noch Dienst und so einige andere private Dringlichkeiten zu erledigen hatte, mit einem Tag Verspätung mein Rennbericht, dafür etwas ausführlicher:
Wie die meisten bereits wissen, bin ich seit Samstag um einen prestigeträchtigen Sieg in der regionalen MTB-Szene reicher. Bei der 15. Auflage des Thaurer Alm Rennens durfte ich mich in die Liste der Sieger mit klingenden Namen wie Alban Lakata, HP Obwaller und vielen anderen eintragen. Aber von Anfang an:

Eigentlich habe ich mich schon die ganze Woche sehr gut gefühlt, allerdings hat mich mein Gefühl auch schon öfters betrogen, entsprechend nervös ging ich an den Start.

In der "Juengasse" gleich zu Beginn des Rennens hat Oliver Juen gleich dem ganzen Feld den Hinterreifen gezeigt, allerdings bereits am Ende der Gasse hat sein Reifen wieder aufgehört zu rauchen und die - bereits etwas langgezogene - Spitze ist an ihm vorbeigezogen. Des Tempo war von Anfang an zügig, allerdings noch nicht so brutal, wie so oft bei derartigen Bergrennen. Am relativ flachen Stück in der Anfangsphase sorgten HPO, Felix Spensberger und ich fürs Tempo, die halbherzigen Tempoverschärfungen blieben aber vorläufig ohne Ergebnis, das Spitzenfeld war noch recht groß.

Nach ca 8 Minuten Fahrzeit, knapp nach dem "Flachstück" wurde das Tempo immer schneller, bis nur mehr Obwaller, Spensberger und ich übrig waren. Abwechselnd zogen wir in gleichmäßigem Tempo die in sensationellem Zustand befindliche "Piste" hinauf, bis Spensberger Schwierigkeiten bekam und eine kleine Lücke aufging. Meine Pulsuhr zeigte zwar schon 95% an, da ich mich aber gut fühlte, habe nochmals das Tempo mit meiner unrhythmischen Fahrweise forciert, bis auch der amtierende österreichische Meister HPO abreißen ließ. Zu diesem Zeitpunkt hab ich mir schon gedacht "...noch verdammt weit alleine..." hab aber versucht, einfach gleichmäßig schnell weiterzufahren. Das hat sich eigentlich auch saugut angefühlt, bis ich um die letzte Kehre fuhr, ich die Wand, die ich immer so gern vergesse, vor mir stehen sah, meine Geschwindigkeit von ca 12-15 auf 8 km/h absackte und meine Oberschenkel binnen Sekunden doppelt so stark brannten. Plötzlich auf meiner linken Schulter das Engerl, das flüsterte: "fahr weiter, das tut den anderen auch weh", zeitgleich hauchte das Teuferl auf meiner rechten Schulter: "lass dir Zeit, bist eh' weit vorn". Unweigerlich denke ich an die heurige Hillclimb ÖM, wo ich auf den letzten Minuten von Platz 2 auf den 5. Rang durchgereicht wurde. Diesmal der Unterschied, ich hab aufs Engerl gehört und hab das Tempo halbwegs durchziehen können, wobei ich sagen muss, dass es mir selten so weh getan wie in dieser Steigung.
Glücklicherweise hab ich meinen Vorsprung - unterstützt von der traumhaften Zuschauerkulisse - ins Ziel retten können. Dort fand ich auch die Erklärung für mein Unwohlbefinden: Die Zeit von 31:25 Minuten hätte ich mir nie erträumen lassen!

Ich weiß nicht, wie lange mein Höhenflug noch anhält, aber ich genieße meine Erfolge in letzter Zeit in vollen Zügen. Dass nicht immer alles so toll läuft, sehe ich am Beispiel eines guten Freundes, dessen Pechsträhne der letzten Monate eigentlich verfilmt gehört! Aber eines sei diesem Freund gesagt: Es geht wieder bergauf, ich weiß wovon ich rede...!

Und um den den Titel des Posts zu vervollständigen: Tage wie dieser sind leistungsmäßig dünn gesät, ich bin froh, dass einer dieser Tage auf einen Renntag gefallen ist, noch dazu bei einem Heimrennen!

Rennergebnis

Am Ende hab ich dem Laimi noch den Kopf abgebissen...

3 Kommentare:

  1. he laimi!

    super bericht und nochmals herzliche gratulation zur grandiosen leistung bzw. generell deiner bombastischen saison!! :-)
    lg markus

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  2. Hallo Laimi!

    Auch von mir Gratulation zum Sieg in Thaur! Gut, dass auf´s Engerle gehört hast! I versuch auch immer drauf zu hören, aber der Teufel vertreibt´s oft ;-) !

    Lg Manuel

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  3. Danke für die Glückwünsche! Ich bin auch total glücklich über den Saisonverlauf, vor allem die letzten Wochen sind auch für mich unglaublich!

    Das mit Engerl und Teuferl ist schon so eine G'schicht: Mir kommt immer vor, dass das Engerl - wenn überhaupt - flüstert und das Teuferl immer einen Lautsprecher mit hat!! Aber es kommen sicher wieder Zeiten, in denen ich wieder aufs Teuferl hören muss, weil die Schenkel blockieren...

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